Zum Tode von Prof. Helmut Schmidt
Bereits 1960 begann Prof. Schmidt seine Experimente zur Entwicklung eines Fluoridlackes, mit dem eine längerfristige Haftung erzielt werden konnte. Dieser Fluoridlack wurde 1968 zunächst in Deutschland und dann weltweit registriert und schuf durch die einfache Applikation den Grundstein für die Verbesserung der Kariesprophylaxe in Schulen. Das Konzept des „Marburger Modells“ wurde im Jahr 1981 als Prophylaxeprogramm an den Grundschulen der Stadt Marburg und später schrittweise auch für die Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf eingeführt. Das Marburger Modell umfasst neben dem Zahnputztraining und Informationen zur Mundgesundheit zweimal jährlich Duraphat®-Lack Touchierungen in den 1. bis 6. Klassen. Ab 1995 wurde die Betreuung für Kinder in Schulen mit einem hohen Anteil an Kariesrisikokindern intensiviert, indem pro Schuljahr zwei zusätzliche Fluoridlacktouchierungen erfolgten. .
Prof. Helmut FM Schmidt hat mit der Entwicklung des Duraphat-Lacks und der Einführung des Marburger Modells nebst SIP (Selektive Intensivprophylaxe) ein vorbildliches Konzept für die Kariesprävention bei Schülern entwickelt, mit dem er einen wesentlichen Beitrag zur Zahngesundheit von Kindern und Jugendlichen leistete. Dafür erhielt er mehrere Auszeichnungen, u.a. ehrte der Bundesverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V. (BZÖG) Prof. Helmut Schmidt gemeinsam mit Christel Born im Jahr 2002 mit seiner höchsten Auszeichnung, dem Silbernen Ehrenzeichen für ihre Verdienste für die Verbesserung der Mundgesundheit. Weiterhin wurde Prof. Helmut Schmidt zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnmedizin (DGKiZ) ernannt.
Für die dgpzm:
Prof. Dr. Anahita Jablonski-Momeni
Prof. Dr. Klaus Pieper